KW 02/2011

Trotz guter Vorsätze habe ich bisher nicht geschafft, meine Steuererklärung fertig zu machen. Sie ist für das vergangene Finanzjahr (6. April 2009 – 5. April 2010) am 31. Januar fällig. Immerhin habe ich schon alle Belege sortiert. Gesammelt sind sie eh von vornherein; was Ablage angeht, bin ich immer gut organisiert. Nur die Unterlagen rauszuholen, Beträge zu addieren und das Formular auszufüllen, schiebe ich gerne vor mir hier. Aber auch nur im Bewusstsein, dass das bei meinen überschaubaren Aufträgen relativ schnell geht, wenn ich mich erstmal dransetze.

Dafür habe ich meinem Lebenslauf ein neues Design verpasst – erst dachte ich, ich probiers mal mit einer Grafikdatei, letztendlich bin ich dann aber doch bei einem Word-Dokument geblieben, habe nur mit verschiedenen Schriftarten experimentiert und mich von den Andale Mono Akzenten verabschiedet, mit denen ich mich immer weniger identifizieren konnte. Mal sehen, wie das so ankommt.

Mittwoch war ich bei einer Ausstellungseröffnung im Waterside Project Space – Marcin Dudek, ein Künstler, mit dem ich letztes Jahr gearbeit habe, zeigt dort gemeinsam mit Ben Washington neue großformatige Installationen unter dem Titel I Will Eat This Sleepy Town.

Am Wochenende war ich nach fast drei Jahren London erstmals im National Theatre – die Schwiegereltern hatten Karten für Season’s Greetings von Alan Ayckbourn besorgt. Ich mag Theater, aber es wäre gelogen zu behaupten, dass ich mich wirklich ernsthaft dafür interessiere. Dafür gehe ich viel zu selten; eigentlich nur, wenn jemand den ich kenne, an der Produktion mitarbeitet, oder weil ich einen bekannten Schauspieler mal live sehen will.  In diesem Fall waren das sowohl Catherine Tate als auch Katherine Parkinson aus The IT Crowd. Und dafür hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt.

Filme

Verwünscht (Enchanted, Kevin Lima, 2007)
Wenn man Disney-Filme zum Kotzen findet, sollte man sich diesen Film nicht anschauen. Ansonsten durchaus zu empfehlen, auch für Kinder, außer man will Amikitsch bewusst von ihnen fernhalten. Mir haben die zahlreichen Märchen-Referenzen gefallen, dass die Protagonistin (Amy Adams) rote Haare hat und dass Patrick „McDreamy“ Dempsey am Ende selbst einen echten Märchenprinzen aussticht.

Schräger als Fiktion (Stranger Than Fiction, Marc Forster, 2006)
Hatte mir eine Freundin bereits empfohlen, als er im Kino lief, aber irgendwie hatte ich damals Zweifel, dass mir ein Film mit Will Ferrell gefallen würde. Gut, mittlerweile habe ich Buddy – Der Weihnachtself lieb gewonnen und selbst Die Stiefbrüder ganz gesehen, war aber trotzdem noch skeptisch. Alles Blödsinn. Dieser Film über einen Steuerbeamten, der unerwartet in einem Roman über sein eigenes Leben feststeckt, ist top, selbst wenn man Will Ferrell sonst null abgewinnen kann. Sehr gutes Drehbuch, hochkarätige Schauspieler bis in die Nebenrollen, (fast) kein unnötiger Firlefanz.

Whip It (Drew Barrymore, 2009)
Drew Barrymores Regiedebüt werde ich zukünftig jedem gefragt oder ungefragt als einen meiner Lieblingsfilme ans Herz legen. Insbesondere auch ganz besonders denen, die behaupten, Frauen könnten Komödien nicht so gut. Wer bei Whip It nicht lachen kann, hat keinen Humor. Ellen „Juno“ Page spielt die Hauptrolle, wirklich sehenswert macht diesen Coming-of-Age-Film aber sein großteils weibliches Ensemble. Ach ja, es geht übrigens um Roller Derby.

Drachenläufer (The Kite Runner, Marc Forster, 2007)
Ich habe den Bestseller-Roman, der dieser Verfilmung zugrunde lag, nicht gelesen, und ich habe es auch nicht vor. Die Geschichte zweier Kindheitsfreunde in Kabul hat mich dennoch sehr berührt. Die persönliche Komponente stimmt unendlich traurig, viel trauriger noch macht einen aber der eingebundene Abriss über die Geschichte Afghanistans in den letzten vierzig Jahren.

Unbewusst habe ich damit diese Woche gleich zwei sehr gut gemachte Filme des Schweizer Regisseurs Marc Forster gesehen. Von ihm ist auch der letzte Bond, Ein Quantum Trost.

Bücher

Ich habe angefangen, Girls To The Front: The True Story of the Riot Grrrl Revolution von Sara Marcus zu lesen. Besonders weit bin ich noch nicht gekommen, aber nach den ersten Seiten ist mir schon klar geworden, dass ich trotz meiner Jugend in den 1990er Jahren sehr viel weniger zu dem Thema weiß, als ich dachte.

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